Historie


Im Jahr 1875 erwirbt der 24jährige Käser und Käsehändler Meinrad Milz aus Altusried, nach seiner Heirat mit der Witwe Barbara Milz aus Bad Grönenbach, den Thaler Hof wegen der Eisenbahnanbindung. Er gründet die ‚Allgäuer Molkereien Meinrad Milz KG‘. Nur rund fünf Jahre später hat er bereits 15 Kleinkäsereien gepachtet, im Jahre 1889 vergrößert er sein Unternehmen erneut und baut die Käselager, die heute eine Gebäudeeinheit bilden, Unterthal 33. Die Villa Thal mit der Parkanlage wird als repräsentativer Sitz des Käseimperiums Milz 1900 von venezianischen Baumeistern errichtet.  




1903 stirbt der Firmengründer. Sein Sohn Philipp Milz und sein Stiefsohn Franz Rauh übernehmen das Unternehmen und die Landwirtschaft. Produziert wurden Butter, Limburger, Weisslacker, Camembert und Emmentaler Käse. Nach dem Zusammenbruch Anfang der 20er Jahre werden die Geschäfte von einer Genossenschaft geführt, die ‚Erste Allgäuer Rahmzentrale‘. 1936 wird die Milz & Rauh KG gegründet. Ende der 1950er Jahre kehrt das Unternehmen schließlich zurück zu seinem ursprünglichen Namen ‚Allgäuer Molkereien Meinrad Milz KG‘. 

Das älteste der acht Kinder von Philipp Milz, Meinrad Milz, übernimmt 1948 mit Franz Rauh jr. und führt die Firma nach dessen frühen Tod 1953 bis 1968 als alleiniger Inhaber weiter. Da er keine eigenen Nachkommen hatte und im Zuge der allgemeinen Zetralisierungsprozesse, übergibt er das Unternehmen an die Käserei Champignon Hofmeister GmbH & Co. KG. In den folgenden Jahren wird die Produktion in Thal eingestellt, die Käserei nach Heising bei Kempten verlegt. Im Jahr 1999 beginnt der Neffe Dr. med. Meinrad Milz mit der Renovierung der Villa Nr. 32 und der Neugestaltung der Parkanlage.  Er eröffnet die Praxis Villa Thal mit seiner Frau Dr. Katrin Bieber. 



Im Oktober 2004 wird ein Teil der Betriebsgebäude, Nr. 33, von Reinhard Blank und Doris Riedmiller erworben. Nach dem Entfernen von dreißig Jahren alten Eschen auf der Dachterrasse und der inzwischen vermoderten Betriebseinrichtungen erfolgen umfangreiche Restaurierungsarbeiten zum Gebäudeerhalt sowie die Sanierung der Dachterrasse und des Vordachs. Heute befinden sich in Nr. 33 die Ausstellungsräume für Kunst und Einrichtung der galerie riedmiller sowie das Café Rahmzentrale, in Nr. 33a das Atelier des Künstlers Reinhard Blank.

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Atelier



Die Geschichte vom Milch- und Käsewerk St. Mang in Kammlach


Franz Mang begann 1910 mit der Herstellung von Limburger, gründete einen Butter- und Käsegroßhandel und errichtete später ein Butter- und Käsewerk. 1930 widmete er sich der Milchvermarktung kleinerer Molkereien und errichtete das erste Kühlhaus der Region sowie ein Butterschmelzwerk. Sein ältester Sohn Josef Mang führte das Unternehmen weiter. Im Jahre 1959 wurde ein neues Produktionsgebäude in Kammlach an der Unteren Hauptstraße erstellt. 





Dieses Gebäude mit einem Wandgemälde, in dem St. Mang, der Apostel des Allgäus mit einer Kuh abgebildet ist, prägt die Ortsmitte. Die Produktionsstätte, mit einer vollautomatischen Weichkäserei und Kühlräumen, wurde dann 1971 an den Ortsanfang von Unterkammlach verlegt. 1987 übernahm die Familie Hofmeister, Inhaber der Käserei Champignon in Heising, das Mang-Käsewerk.


Das Gebäude „Ex-Milchwerk St. Mang“ in der Ortsmitte, das seit einigen Jahren wieder in Besitz der Gemeinde ist, wurde 2003 von Alexandra Vogt erworben. Sie hat darin ihr Atelier eingerichtet und lebt und arbeitet dort seitdem mit ihren Pferden. Für das LandKULTUR-Projekt entwickelte sie ihre hippologische Kunstpädagogik und macht das ehemalige Milchwerk mit diesen Veranstaltungen und Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich.